Teufelstanz - ein Stück nach wahren Begebenheiten  

Die Handlung und die darin auftretenden Personen beruhen auf den erhaltenen historischen Prozessakten und Aufzeichnungen. Die historischen  ­­Ereignisse bilden die Grundlage der Dramaturgie, auf der das Stück entstanden ist. Die Handlung spielt in Garmisch, Wamberg und auf der Burg Werdenfels.

 

 I. AKT

 Die Puppenspielerin

Eine fahrende Puppenspielerin führt als Erzählerin in die Zeit und die Jahre vor der Hexenverfolgung ein. Sie wird im Verlauf des Stücks immer wieder über den Gang der Ereignisse von den ersten Verhaftungen, den Verhören und den Verurteilungen und dem Ende der Verfolgungen berichten.

 

Burg Werdenfels

Der Pfleger Caspar Poissl erhält einen ersten Bericht über das Gerücht von Hexerei und berichtet seiner Frau Benigna von Gumppenberg. Benigna leidet unter ihrer Kinderlosigkeit.

 

Im Dorf

Die verwitwete Wirtin Anna Arnold spricht in ihrem Gasthof mit verschiedenen Frauen des Ortes. Anna erwartet ein Kind, von dem sie behauptet, dass es von ihrem verstorbenen Mann ist. Sie sieht ihren Jugendfreund Georg Denk wieder, der nach seiner Ausbildung zum Priester Pfarrer von Mittenwald werden soll.  

 

Wamberg

Katharina Kembscher, die Ehefrau des Wamberger Bauern Simon Kembscher, erfährt auf dem Hof Ihres Mannes von dessen geheimen Verbrechen.

 

Im Wald und beim Eibseefischer Ostler

Benigna von Gumppenberg hat die Hebamme Ursula Klöck um Hilfe wegen ihrer Unfruchtbarkeit gebeten. Sie treffen sich nachts im Wald. Der zufällig hinzukommende Hans Ostler vermutet ein Treffen von Hexen. Er ist überzeugt, dass Ursula Klöck eine Hexe ist. Er erhebt Anklage.

 

Burg Werdenfels

Der Pfleger Caspar Poissl entschließt sich, die Erlaubnis der Regierung in Freising zur Verfolgung der Hexen einzuholen. Es folgen erste Verhaftungen.

 

Im Verlies werden Ursula Klöck, Appollonia Schlamp und Elspeth Schlamp vom Scharfrichter Jörg Abriel dem Pfleger Poissl als Hexen bezeichnet. Der Pfarrer Georg Denk wird zum ­Beichtvater der Frauen bestellt.

Poissl empfängt den Abgesandten der Freisinger Regierung, den Prokurator Plassl. Georg Denk kommt hinzu. Er  äußert gegenüber dem Prokurator Zweifel am Sinn der Hexenverfolgung und wird Ursula Klöck nach ihrer Verurteilung die Beichte abnehmen.

 

Erster Malefizrechtstag

Auf dem Richtplatz in Garmisch wird das Urteil gegen die als Hexen verurteilten Frauen verlesen und vollstreckt.

 

Im Dorf

Unter den Frauen im Dorf geht die Angst um, dass die Verurteilten unter der Folter weitere Frauen als Hexen bezeichnet haben. Tatsächlich erscheint der Pfleger in der Wirtsstube der Anna. Arnold in Begleitung des Prokurators und verhaftet die hochschwangere Anna Arnold, Katharina Kembscher und Simon Kembscher. 

 

 

 

 

 

 

 II. AKT

 

Burg Werdenfels

Der Prokurator Plassl und der Pfarrer Denk streiten über die Behandlung der gefangenen Frauen und über die gegen sie erhobenen Vorwürfe. Plassl unterstellt Denk "nähere" Beziehungen zu der verhafteten und schwangeren "Hexe" Anna Arnold. Die Verhöre der Anna Arnold und des Simon Kembscher werden von Poissl und Plassl fortgesetzt. Anna wird ihr Kind nach  der Geburt weggenommen. Die Situation gerät im Lauf der Monate auch für die Verfolger außer Kontrolle.  Nach sieben „Malefizrechtstagen“ mit der Hinrichtung von als ­Hexen bezeichneten Frauen und den ­Ermittlungen gegen weitere Frauen sind der Pfleger und der Prokurator in der Bevölkerung verhasst. Der Prokurator reist ab und lässt Poissl ratlos und verunsichert zurück. Benigna ist auf den Tod erkrankt und  führt ihre Erkrankung auf Hexerei zurück.

 

Poissl muss sich entscheiden, wie er mit dem Kind der Anna Arnold und den noch lebenden gefangenen Frauen umgehen soll und ob er die Verfolgung fortsetzen oder beenden muss.  

 

 

Anmerkung:

Die Dialoge zwischen den auftretenden Personen sind frei erfunden. Historisch belegt sind aber die Anklage durch den Eibseefischer Hans Ostler, die Taten des Simon Kembscher, die Spannungen zwischen dem Scharfrichter Abriel und dem Pfleger, die Verdächtigung gegen den Pfarrer Georg Denk, sowie der Tod von Benigna von Gumppenberg im Jahr 1592, die ihre Erkrankung auf Hexerei zurückführte. Das weitere Schicksal der überlebenden Frauen ist unbekannt.